Wege beschreiten
Weich sinkt der Boden bei jedem Schritt,
loses Geäst liegt auf kraftlosem Laub.
Die Würze des Herbstes grüßt sacht und mild –
ein neuer Abschnitt? Ein sanfter Raub.
Zaghafter Sonnenglanz schimmert,
sanft blitzt er dir ins Gesicht.
Ein Lächeln trägt dich gütig weiter –
vorwärts gehen, verlass das Licht.
Kein Blick zurück – nur nach vorn gerichtet.
Gedanken im Jetzt weisen dir deinen Pfad.
Was blieb noch offen, was unerledigt?
Gesteh es dir ein – und wage die Tat.
Die Luft wird kühl, dein Hauch wird sichtbar.
Vertraue dem Gefühl – bleib nicht stehen.
Solang dich deine Füße tragen,
wird dein Herz den Weg verstehen.
Und wenn auch Fragen offenstehen –
nur du allein kannst Antworten geben.
Genieße den Tag, so wie er ist,
das ist das Geheimnis des Lebens.
Du weißt, dass dein Weg irgendwann endet –
doch Erinnerung trägt dich sanft auf Händen.
Sie ist, was zuletzt noch bleibt,
wenn alles andere sich verliert in der Zeit.
Und atmest du einst deinen letzten Hauch,
so war’s dein Streben – voll und auch rein:
dem Leben dein Lächeln zu geben –
es wird für immer dein Zeichen sein.
So schließe die Augen, gib dich der Ferne hin.
Auch wenn du fehlst – es hat seinen Sinn:
Denn was bleibt, was uns vereint auf Erden –
die Sterne, die über uns lächeln werden.
©Melanie Jogsch