Unsichtbarer Engel

Sanft schwebt er leis durchs Leben,
so unscheinbar – ganz ohne Spur.
Denn Schönheiten, die mag er geben,
das Glück – er schenkt’s dir nur.

Zart streift er dich in deinem Leben,
er streichelt Blatt und Haut.
Kaum spürbar wird er vieles geben,
ganz still und ohne Laut.

Ein Schleier der Gutmütigkeit,
er legt sich sanft hernieder.
Ein Schleier der Glückseligkeit –
des Engels zart Gefieder.

Sanft, flüchtig – gar wie Seide,
getragen nur vom Hauch.
Die Hast, sie wohl vermeide,
ein Lächeln – sein Gebrauch.

So zieht er durch das Leben,
behutsam, sanft und warm.
Denn dies, dies ist sein Streben –
wäre es anders, wär er arm.

So schwebt er leis durchs Leben
und schenkt, was er vermag.
So zieht er ein ins Leben –
und dieses Tag für Tag.

(durch und für Katharina A.-W.)

©Melanie Jogsch