Nur diese eine Träne …

Eine einzelne Träne verliert sich
in den Tiefen der Sinne.

Ihr Weg – endlos.
Und im Dunkel der Umgebung einsam.

Ein Ende eines nicht vorhandenen Pfades –
nicht absehbar.

Verloren
im Labyrinth ungesagter Worte.

Verloren
im Irrgarten der Gefühle.

Verloren im tiefen Abgrund
gelähmter Gedanken.

Gegenwehr – zwecklos.
Rückkehr – sinnlos.
Einkehr in dunkle Kammern.

Nicht Licht kann sie blenden.
Nicht Kälte lässt sie frieren.
Nicht Wärme lässt sie austrocknen.

Eine Träne –
nicht geweint.

Als Erinnerung fixiert,
um nicht zu verlieren,
was sanft in tiefen Gefilden
Einlass fand.

Ankunft sehnlichst erwartet,
um der Erinnerung
nicht nur durch den Augen-Blick
mit wertvollem Glanz
ein Licht sein zu können.

Sieg durch Aufgabe
im Schein dessen,
was strahlend nun verbleibt.

Einfach so?!?
Ungeweint?!?

Wer’s glaubt.
Wer’s sagt.
Wer’s fühlt.

Geschlossen.
Nicht offen.

Doch nicht eingesperrt –
auch nicht frei.

Und dies alles,
weil ein Mensch –
ich zitiere –
„reinem Egoismus“
gehandelt hat?!?
Gehandelt haben soll?!?

Wer’s glaubt.
Wer’s sagt.
Wer’s fühlt.

Nicht stehen bleiben.
Nicht rasten.

Davonlaufen.
Kleine Fluchten
in tiefen Träumen
einstiger Illusion?!?

Wessen??

Tief in der Nacht,
wenn Wolken ziehen,
Winde wehen
und Regentropfen niederfallen,

lasse ich
all die anderen schmerzlichen Tränen
sanft in mein Kissen fallen.

Wortlos.
Kraftlos.

Sind unaufhaltsam.

Verzeih’.

©Melanie Jogsch