01. Januar 2011

Jahreszeiten still vergehen

Jahreszeiten still vergehen,
durch Tag und Nacht die Zeit vollbracht –
was hast du draus gemacht?

Gefroren,
nassgeregnet,
doch du bist ihr begegnet!


Jahreszeiten still vergehen,
durch Licht in dunkler Nacht –
was hast du draus gemacht?

Sprießend,
wärmend,
wohl auch lärmend!


Jahreszeiten still vergehen,
lang ist der Abend, kurz die Nacht –
was hast du draus gemacht?

Erlebt,
in voller Blüte,
eigens deiner Güte!


Jahreszeiten still vergehen,
goldglitzernd Tag und Nacht –
was hast du draus gemacht?

Abschied,
wahre Pracht,
vollbracht!


So neigt sich wohl die Zeit des Lebens,
ein Weg, er mag zu Ende gehen.
So neigt sich nicht die Kraft des Lebens –
Wahrnehmung lässt es dich verstehen.

Ein Tag vorbei,
komplett ein Jahr.

Das Ende dunkel,
der Anfang licht –
verirr dich nicht!

Denn wohl im Dunkeln kannst du gehen,
im Lichte dich verirren.

Sieh deinen Weg,
leb deine Zeit.

Erinnerung
ist dir nicht weit.

Doch lass sie dir zur Seite stehen –
mit ihr kannst du im Dunkeln sehen.

Sie ist das Licht im neuen Jahr,
erlischt nicht, was dir so nah.

Die Zeit ist irdisch und vergänglich –
leb und füll sie:

Lebenslänglich.

©Melanie Jogsch