Lass Vorsicht walten heutzutage
Was du wohl denkst, steht außer Frage.
Verbirg, was du verbergen kannst,
verkneif dir deinen Freudentanz.
Denn dunkel ziehen Wolken auf,
boshaft nimmt vieles seinen Lauf.
Was dir vergönnt sei – schränk es ein,
denn Neider sind oft sehr gemein.
Ich denke anders, wohl zu gut –
mich einzuschränken nimmt mir Mut.
Denn was gehen mich die andern an,
zumal ich nicht mehr lächeln kann?
Soll ich mich verstellen – was ist los?
Sind Freundschaften denn nicht famos?
So brauch ich mich doch nicht verstecken,
soll mir das Gefühl im Halse stecken?
Wer bin ich, wenn ich werd gebeten,
mit Worten in den Hintergrund getreten?
Gedankenlos bin ich wohl kaum,
und Freundschaften … sie sind ein Traum.
Doch Mensch, der es nicht ehrlich meint,
die Frucht der Freundschaft niemals keimt.
Sie ist doch Gut der feinsten Art –
ein Rückzug ist wohl sichtlich hart.
Doch meine Leichtigkeit, sie ist genommen,
und Emotion, sie ist beklommen.
Ich sag Adieu, auf Wiedersehen –
denn ich kann vieles nicht verstehen.
Ich mag den Schmerz nicht mehr erleben,
es hat genug davon gegeben.
Halt mit Freundschaft hinterm Berg
und danke wohl für dieses Werk.
Ich bleib für mich – das tat mir gut,
denn Traurigkeit nimmt jeden Mut.
So nah, so fern, doch immer da,
zieh mich zurück – so wie es war.
So werd ich halten tief in mir
den Augenblick allein von dir.
©Melanie Jogsch