Ich kann nicht mehr …
Bin ich egoistisch,
wenn ich sage:
„ICH KANN NICHT MEHR!!!“
… bin abgeschlafft und ausgelaugt,
wenn mir auch niemand mehr was glaubt.
Er säuft sich zu ob des Tages oder der Nacht –
und ich, ich habe nicht darüber nachgedacht.
Ihr schaut mich an und denkt von mir,
ich greife täglich zu meinem Bier.
Doch stehe ich nüchtern neben der Flasche,
diesen ekeligen Geruch des Alkohols erhasche.
Mich widert an gar jeder Tropfen
ob Rebe, Malz und Hopfen.
Glaube, ich muss die Fronten stecken,
doch schaffe ich dies nicht – gar zum Verrecken.
Ich wusste mal, wo lang es geht,
doch mir steht zum Hals das Wasser steht.
So viele Tränen tief in mir drinnen –
ich glaub’ schon selbst, ich bin von Sinnen.
Immer nur die Starke spielen,
eine von vielen …
doch mein Weg, er geht nicht weiter.
Nicht vor, nicht zurück – zu hoch die Leiter?
Es k**** mich an, die ganzen Lügen,
und bin mich selbst schon am Betrügen.
Und einst, da ging es mir so gut
und ich hatte jede Menge Mut.
Doch davon ist nicht viel geblieben,
bin alles nur noch am Verschieben.
Kommste heut nicht, kommste morgen –
und immer wieder neue Sorgen.
Ich weiß genau, was ist zu tun,
doch kann ich darin auch nicht ruh’n.
Drehe mich im Kreis –
ich weiß.
Doch abzuspringen???
mich loszuringen???
…
Ich habe Angst vor einfach allem,
wieder tiefer noch zu fallen.
Meine Kraft ist abgebrannt,
renne täglich vor die Wand.
Doch wehe, wenn mich jemand braucht –
dann bin ich wieder aufgetaucht.
Doch immer nur für andre zu sein
ist mir gegenüber auch gemein.
Ich weiß schon nicht mehr, was zu tun,
am liebsten nur noch auszuruh’n.
Den Alltag schnell zu Ende bringen,
um dann mit mir allein zu ringen.
Um Freude, die ich nicht mehr seh’,
wo ich nur noch im Dunkeln steh’.
Ich weiß genau, was mir nicht passt –
o glaubt, es ist mir so verhasst.
Doch steckt dahinter ein Gefühl,
was in mir lebt,
ist doch sehr viel …
©Melanie Jogsch