Der Pianist (1939)

Einmarsch in Polen –
alles gestohlen.
Leidenswege.


„Seele ist, was Liebe ist.“


Begnadete Hände –
ein Geschenk Gottes.


Gelebt in der Gerechtigkeit des Seins,
Klang der schönsten Melodien,
entsprungen aus dem tiefsten Tief
eines liebenden Menschen.


Geschenke, die er mit seiner Musik präsentierte –
bis Unfassbares passierte.
Zuvor ein Mann, den jeder kannte.


Anbei:
„Sein Leben nun vorbei!“
Verfolgung bis aufs letzte Hemd,
Freunde sind ganz plötzlich fremd.
Gebettelt um Gerechtigkeit,
dass ihm sein Leben doch
bitte bleibt.


Oder:
„Was nach den grausamen Ereignissen
noch übriggeblieben ist
von seinem Leben …“


Geliebt,
gehofft,
gequält,
verfolgt,
versteckt,
zerbombt,
erschossen,
Blut,
Trauer …
Erniedrigung – und das alles bis aufs Letzte.
So war des großen Menschenhetze.


Verloren in der Grausamkeit
der bitt’ren Nazizeit.


Verfolgt.
Gehetzt.
Bis hin zuletzt.

Ü B E R L E B T !


Doch die Seele eines Spielmannes
zertrümmert,
verkümmert.


Frage nicht, wozu es dienen sollte –
ein jeder doch
nur leben wollte.


Er spielte nach der Nazizeit
über das,
was ihm noch übrig bleibt.

©Melanie Jogsch