02. Oktober 2010

Der Brief
Letters are written never meaning to send

Ich muss meine Gedanken auf den Weg schicken –
auf einen Weg,
welchen ich immer im Auge behalten habe,
niemals missachten wollte
(das musst du mir glauben),
welchen ich dennoch
wohl ganz offensichtlich
umgangen bin.

Sag, war ich fahrlässig?
Fahrlässig,
dass ich meine Gefühle nicht zu verbergen wusste?
Mag sein … oder wahrscheinlich ist es sogar so.
Ich weiß es nicht einmal.

Es tut weh …
mehr als nur dieses eine Geschenk erhalten zu haben.
Ich bin doch so glücklich damit …
so zufrieden,
so erfüllt!

Wenn ich meine Augen schließe
und den Weg dieser Gefühle
mit meiner Feinfühligkeit gehe …
zaubert mir die Liebe zu dir ein Lächeln auf mein Gesicht.
Zufrieden bin ich doch,
dass ich lieben kann –
tief in mir!

Doch dies betrifft mich …
hörst du?!?!
Es betrifft mich,
mich ganz allein.
Du darfst dich nicht verantwortlich fühlen
und dir auch bitte
keine Gedanken machen …
das ist nicht mein Wunsch!
Das war nicht mein Weg …
hörst du?
So sollte es nicht sein …!

Bitte verzeihe mir,
bitte …
ich habe nicht vor,
in deinen Lebensweg einzubrechen,
dich zu zerbrechen.
Dies würde nicht passen
zu meiner Liebe,
welche ich durch dich
und für dich
in meinem Herzen trage.

Ein Herzensgefühl ist nicht zerstörerisch
und auch nicht egoistisch.
Eine Liebe möchte …
Zufriedenheit,
Geborgenheit
und wohl auch ein Zuhause.
Sie möchte im Verbund der Gedanken und Wünsche,
dass es dem geliebten Menschen „wohl“ ergeht
und
dass er glücklich sein Leben leben kann …

Dankbar bin ich dir für deinen Augenblick,
welcher sich tief in mir eingeschlichen hat.

Dankbar bin ich dir für …
(tja, mir fehlen die Worte … kommt auch nicht oft vor).
Ich denke, ich darf es einmal so beschreiben:
Ja, ich bin dir dankbar …
für deine Empfindsamkeit,
für deine verborgenen Tränen,
welche ich
für mich
wahrnehmen konnte – denn
ich habe dich gefühlt …
nicht nur auf meiner Haut,
nicht nur auf meinem Körper!
Ich habe dich empfunden,
ja auch gesehen (mit geschlossenen Augen)
allein durch die Kraft meiner Sinne
und deren Empfindsamkeit!!!

Es tut mir unsagbar leid
und ich wünsche mir deine Nachsicht –
dass ich ein Mensch bin,
welcher seine Gefühle nicht verbergen kann
(dieses auch gar nicht möchte – denn das bin doch ich!!!).
Verzeihe es mir …

Du hast mir Zärtlichkeit geschenkt
alleine schon durch
deinen Augenblick.

Du hast mir Zärtlichkeit geschenkt
nicht nur durch
deinen
Augenblick.

Du hast mir einen Traum geschenkt
und ich weiß,
dass ich diesen
immer und immer wieder
verspüren kann,
sobald ich meine Augen schließe.

Und nun verspüre ich einen Schmerz –
einen tiefen Schmerz.
Denn ich verspüre deinen Schmerz.

Darling, bitte:
Ihr müsst den Raum betreten,
euch der Wärme bewusst werden –
Wärme,
welche ihr
von der Türschwelle aus
nicht fühlen könnt.
Es zieht an allen Ecken und Enden …!!!

Ihr müsst hineingehen …
hörst du …
gemeinsam …
geht bitte gemeinsam hinein,
verschließt die Türe hinter euch.
Es ist nichts und niemand anwesend!!!
Außer
das warme,
weiche,
sanft schimmernde
Kerzenlicht,
welches euch
Wärme entgegenbringt –
mehr noch,
als ein Halstuch je geben könnte.
Genießt das stille Licht …
mehr als alles andere …

So,
kleine Fluchten …
ich werde die Türe verschließen …
nicht die eurige,
nur die meinige …
denn ich mag nicht daran zerbrechen.

Ich schicke meine Gedanken nun auf den Weg –
immer in deine Richtung,
immer mit einem Lächeln,
immer …

Bye
Mel

©Melanie Jogsch