Während der Autofahrt
Unglaublich, was gerade geschah
auf meinem Weg zur Arbeitsstätte.
So viel Schönes, was ich sah
während der Fahrt –
… eine Ruhestätte.
Hektik herrscht auf vollen Straßen,
Blech, soweit das Auge reicht.
Gefahr – mit ihr ist nicht zu spaßen,
doch hat die Ruhe mich erreicht.
Es wurde warm, was mich verband,
ließ meine Blicke schweifen.
Verfärbtes Laub am Fahrbahnrand –
dieses Gefühl … nicht zu begreifen.
Es war so sanft,
so warm,
so weich –
stand einer Umarmung im Vergleich.
Skulpturen standen links am Rande,
und Herbstlaub überall.
Verknüpfung der Ansicht im tiefsten Bande,
Gedanken in mir – gar ein Überfall.
Wie nahe ich mich dem Sehnen fühlte
in Hektik und Verkehr.
Wie warm die Sehnsucht mich umspülte –
war gleich schon einer Wiederkehr.
Die Augen schließen …
und nahe sein
dem Gefühlten auf der Spur.
Nun innehalten und zerfließen –
… ganz alleine nur.
Auf Wegen,
die sonst eher gemieden,
auf arg gefüllten Straßen
konnte mich in Sanftheit wiegen –
… gewissermaßen.
Ich frage nicht, woher dies kam,
genieße, was geschah.
Es ist, als lag ich in deinem Arm –
so fern und doch so nah.
Schier Schleierhaftes widerfahren,
Umarmung tief gespürt.
Und das schon während des Autofahrens –
ich bin zutiefst berührt.
Gedanken an dich,
sie sind so stark
und innig ohne Gleichen,
dass sie schon während der Autofahrt
mich warm und sanft umstreichen.
Woher es kam –
ich mag es nicht wissen.
Es legt mich lahm –
starkes Vermissen.
Und genau so ist es mir heute, am 29.10.2010 gegen 14:15 Uhr, zugestoßen –
und dann noch genau auf der Straße,
auf der meine Mum damals einen Autounfall hatte.
Es war so, als wäre dir jemand, den du tief in deinem Herzen hast, mehr als nur nahe …
Unglaubliche Emotion.
Ich bin schon eine kleine Träumerin,
aber das hat den Rahmen wohl gesprengt.
Als wäre jemand da –
ganz nahe.
Irre … hoffentlich nicht ich :-)
©Melanie Jogsch